Plausibel ist das alles schon, aber besteht nicht trotzdem die Gefahr eines confirmation bias? Wenn die Genitalien sich unterscheiden, dann gibt man sich damit auch ohne Nischenunterschiede (und ohne genetische Trennung) zufrieden, und findet alle möglichen Argumente, warum man trotzdem gute Arten vorliegen hat. Sind denn die Nischen von Enoplognatha ovata/latimana, Erigone atra/dentipalpis, Pocadicnemis juncea/pumila, Centromerita concinna/bicolor, Thyreostenius parasiticus/biovatus oder Eratigena atrica/saeva wirklich überzeugender getrennt? Oder selbst Tibellus oblongus/maritimus und Alopecosa pulverulenta/cuneata? Gibt es dazu detaillierte Analysen? Oder nur Anekdoten, die ähnlich zu bewerten sind, wie die berichteten Unterschiede im Auftreten der Troxochrus-Formen? Wie gesagt, ich bin durchaus auf der Seite der Autoren, was die Schlussfolgerung angeht, frage mich aber, ob die Argumentation auch dann überzeugend wäre, wenn ich nicht bereits voreingenommen wäre.
Beste Grüße,
Rainer