Ich wüsste nicht, dass es so einen Artikel gäbe. Ich wollte selber mal so einen Artikel verfassen, bin aber davon abgekommen, weil es zu aufwändig ist, alle verfügbaren Methoden adäquat zu vergleichen. Leider ist die Bodenfalle "
die Standardmethode" schlechthin und andere Methoden werden gemeinhin als optional angesehen. Dadurch gibt es eine Schieflage in den Befunden und es werden sogar Dominanzen daraus abgeleitet, obwohl offensichtlich ist, dass bei Bodenfallen nicht in erster Linie die Abundanz einer Art im Gelände gemessen wird, sondern ihre Laufaktifivität. So werden besonders laufaktive Arten (i.d.R. Lycosidae) stets als dominante Arten herausgestellt, ohne mit dieser Methode überhaupt die Möglichkeit zu haben, festzustellen, welche Art die inidviduenreichste an dem beprobten Standort überhaupt ist.
Wenn ich anstatt mit der Bodenfalle mit dem Sauger auf eine Wiese gehe, sind die dominanten Arten eher
Bathyphantes gracilis und
Pachygnatha degeeri. Da hängt viel von den Methoden ab. So wurden in der vorletzten Roten Liste der Spinnen Schleswig-Holsteins (1998), welche überwiegend auf Nachweisen aus Bodenfallen basierte, z.B. relativ häufige Arten wie
Hyptiotes paradoxus (damals als extrem selten) oder
Agalenatea redii (damals G) völlig falsch eingestuft. Viele Arten, z.B.
Araneus angulatus, wurden dadurch vollkommen übersehen.
Wenn Du Literatur suchst, musst Du sie Dir zusammen suchen
*), wobei der Sauger in der Regel fehlt.
Mühlenberg (1993) Freilandökologie wäre vielleicht ein passender Einstieg. Dort werden wenigstens die Standardmethoden thematisiert. Mit Glück im Antiquariat zu bekommen (zum Einscannen sind mir rund 500 Seiten zuviel). Vielleicht gibt es aber auch ähnliches neueres Buch zu dieser Thematik.
Martin
Das Inhaltsverzeichnis zu Mühlenberg gibt es im Netz:
www.gbv.de/dms/bs/toc/120812762.pdfGanze Bücher gibt es zwar nicht bei Amazon, aber anderswo:
https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/freiland%F6kologie/autor/m%FChlenberg/*) Da kann ich sicher aus meinem Fundus einiges beisteuern