Link mit Cover bei AmazonHier die leicht abgewandelte und unten ergänzte Rezension, die ich eben bei Amazon als Produktbewertung abgeschickt habe:
Papierverschwendung (nur ein Stern, weniger geht leider nicht)
Wer sich wie ich, eine systematische Darstellung von Spinnengiften und ihrer Wirkung vorstellt, wird mit diesem kleinen Büchlein nicht glücklich werden. Die Zusammenstellung der behandelten Spinnenfamilien wird auf die „wichtigsten“ begrenzt, ohne irgendeine Angabe, warum der Autor gerade diese Familien als wichtiger als andere einstuft.
Die Angaben erwecken den Eindruck irgendwo herausgesucht worden zu sein. Die Angaben der einzelnen Abschnitte sind uneinheitlich und somit nicht miteinander vergleichbar. Das bedeutet, das Buch taugt nicht als Quellenmaterial für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Spinnengifte.
Zur Trichternetzspinne A
gelena labyrinthica wird lapidar angegeben, der Biss könne Schwellungen und Schmerzen an der betroffenen Extremität verursachen. Keine näheren Angaben zum Gift, was ja Thema des Buches sein sollte. Oft wird nur etwas zu Symptomen eines Bisses berichtet und nichts zum Gift. Über die Hauswinkelspinne
Eratigena atrica plaudert der Autor in der Ich-Form: „Mit neun Jahren wurde ich von einer adulten
Eratigena atrica gebissen“ und beschreibt die Symptome, die er in seiner Kindheit wahrnahm. Das ist keine wissenschaftliche Fachpublikation. Ich wüsste nicht, wer das passende Publikum für so ein Buch sein sollte.
Am meisten bringt mich auf die Palme, dafür kann der Autor nichts, dass mir für die Rücksendung dieser Papierverschwendung, 3,50 € berechnet werden. Ein Großbrief kostet 1,55 € Porto.
Wolfgang Dibiasi 2019 Spinnen und ihre Toxine, 150 Seiten, knapp 15 schlecht lesbare Seiten Literaturquellen und Register der behandelten Arten.
Z. B.
Araniella cucurbitina wird auf Seite 67 angegeben (keine andere
Araniella). Diese Seite hat knapp 17 Textzeilen, von denen 8,5 darauf verwendet werden, zu beschreiben, was ein Radnetz ist. Der Rest des Textes gibt an, dass
Araneus und
Argiope die auffälligsten Gattungen bekanntesten Radnetzspinnen der Familie Araneidae seien, dass die Gifte von
Araneus gemma und
Argiope bruennichi auf den nächsten Seiten beschrieben würden und dass das Gift von
Neoscona arabesca die Bindung von Glutamat im Gehirn von Ratten blockiere. Der Rest der Seite wird von einem Bild von
Araniella cucurbitina ausgefüllt (immerhin wird diese Art auch auf dem Cover des Buches gezeigt); Bildunterschrift: "Abb. 22
Araniellla cucurbitina eine kleine, jedoch höchst attraktive Vertreterin aus der Familie Araneidae."
– Das ist wirklich der Hammer! Über das Gift von
A. cucurbitina steht in dem Buch überhaupt nichts! Nur dass der Autor diese Art attraktiv findet.
So setzt sich das Buch fort. Mir hat es nach ein paar Seiten gereicht. Ich werde nie wieder nachts spontan ein Buch bestellen.
Meine Bewertung:

(5 x Daumen runter)