Hallo,
seit ein paar Wochen lebt vor meinem Balkonfenster eine kleine Radnetz-Spinne. Ich hatte etwas im Internet geforscht und sie eigentlich als "Brücken-Kreuzspinne" identifiziert (bin absoluter Spinnen-Laie), aber auf diesem Forum hier Fotos gefunden, wonach sie wohl ein Spalten-Kreuzspinne ist. Sie sieht jedenfalls genauso aus, wie auf dem Foto eines anderen Forummitglieds hier:
https://forum.arages.de/index.php?action=dlattach;topic=27709.0;attach=202617;imageSie ist auch nachtaktiv und war, als ich sie zum ersten mal entdeckte, nicht mal halb so groß wie eine Wespe. Mir scheint, sie hat auf der rechten Seite nur drei Beine und das mittlere auf der linken schien mir kürzer zu sein, als ob da ein Glied fehlt. Aber auf dem obigen Foto sieht das genauso aus, wahrscheinlich ist meine Spinne dann doch nicht "behindert".

Jedenfalls tat sie mir leid, als die Nächte immer kühler wurden und sie immer erfolglos in ihrem Netz saß, so dass ich dann anfing, sie zu füttern. Ich fand in meiner Wohnung mal eine große Schnake, die sicherlich schon tagelang tot und ausgetrocknet war. Die hab ich der Spinne dann ins Netz gehängt und sie hat sich dann auch gleich auf sie gestürzt (durch heftigen Wind hat die Beute in dem Netz "gezappelt", so dass die Spinne gleich raus kam, obwohl es taghell war). Daran hat sie dann ein paar Nächte lang gefressen, wie mir schien. Da mir lebende Insekten leid tun, um sie an die Spinne zu verfüttern - die wollen schließlich auch leben, habe ich dann auf der Straße und in unserer Teifgarage tote Beute für sie gesucht, sie dann ein paar Stunden in eine Schale mit Wasser gelegt, damit die etwas Feuchtigkeit aufsaugen, weil ich mir erhoffte, dass die Spinne die dann leichter fressen kann.

Die hat diese ganzen Beutetiere dann aufgesammelt und alle zu einem Bündel nach oben ih ihr Netz geschleppt. Mir schien, dass sie regelmäßig davon fraß. Auch eine Wespe, die sich noch leicht bewegte, aber bereits mehr tot als lebendig war, habe ich ihr mal gegeben, die hat sie dann eingesponnen und natürlich bevorzugt. Jetzt suche ich hauptsächlich Insekten, die zwar noch leben, aber sich kaum mehr bewegen.
Die Spinne ist inzwischen erkennbar gewachsen (seit nunmehr etwa ca. 5 Wochen). Und mich freut es immer, wenn sie Beute annimmt und frisst. Ich kann sie auch ganz bequem beobachten, weil sie genau vor meinem fenster lebt und sich auch nicht durch meine Taschenlampe stören lässt.
Meine Frage ist jetzt aber, ob ich da nichts falsch mache, denn ich würde ihr gerne helfen, den Winter zu überstehen.
Zunächst mal wegen der Beute: ist es okay, wenn ich ihr tote Wespen, Bienen, Spinnen usw. gebe? Und ist es arg dämlich die vorher in Wasser etwas aufzuweichen?

Ich werde im Winter kaum mehr lebendige Beute für sie finden.
Darf ich sie dann pausenlos füttern? Schade ich ihr dadurch nicht? Z.B. dass ich sie davon abhalte, sich einen Winterunterschlupf zu suchen, weil sie immer noch Beute findet und deshalb evtl. durch die Kälte umkommt? Oder wird sie den ganzen Winter vor meinem Fenster bleiben (ich habe vor dem Fenster inzwischen rein richtiges Beute-Knäuel hängen - sieht nicht sehr appetitlich aus, aber da ich wegen Corona zur Zeit sowieso keinen Besuch habe, ist mir das egal - spätestens im Frühling werde ich das dann entfernen)?
Kann man Spinnen auch überfüttern? An manchen Abenden ist sie ganz passiv, kann nicht erkennen, dass sie frisst, sondern sie sitzt dann nur ganz ruhig in ihrem Netz.
Ihr Netz erneuert sie nur sehr sporadisch und die Fäden reißen ganz leicht und kleben nicht richtig (wollte ihr auch mal eine fette Hummel ins Netz hängen, die fiel aber immer wieder raus, weil sie zu schwer war, allerdings hatte ich die vorher auch "aufgeweicht"

). Liegt vielleicht an der Jahreszeit.

Wäre super, wenn man mir hier vielleicht ein paar Tipps geben könnte, vor allem aber mich darauf hinweisen, wenn ich etwas falsch mache.

LG,
Tobi