In der Gattung
Lycosa scheinen Dekorationen des Baueinganges (Steinchen, Blätter, Äste) dazu zu dienen, Skorpionen der Gattung
Buthus das Eindringen in den Bau zu
erschweren. Ich habe seit Herbst 2019 eine
Lycosa tarantula aus Südfrankreich (Größe ung. 22-25 mm Körperlänge), die mir ein netter Kollege mitgebracht hat, (die echte, im Artikel wird sehr wahrscheinlich
Lycosa hispanica unter dem Namen
L. tarantula behandelt;
L. tarantula ist nach Planas et al. 2013 in Spanien nicht präsent), deren Bau ebenfalls diese Bauverzierungen zeigt (siehe Bilder). Das Tier ist jetzt ca. 18 Monate adult, mal schauen, wie lange es noch lebt.
Ich frage mich, ob diese Verzierungen nicht rein zufällig das Eindringen der eher plumpen Skorpione verhindern und allgemein Räuber ablenken bzw behindern sollen, eventuell sogar nur rein visuell.
Pepe (2005) beschreibt das nämlich auch für die italienischen Populationen, und da gibt es keine
Buthus-Arten. Und
Euscorpius sind für adulte
Lycosa tarantula-Weibchen tendenziell eher Futter als Bedrohung. Eines ist klar: Die Spinnen sammeln den Detritus aktiv. Die Steinchen, die im Bild zu sehen sind, lagen im Eck vom Terrarium, und sind nicht zufällig eingesponnen werden, genauso wie das Blatt.

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L. tarantula_lat_klein.jpg (107.93 KB . 800x602 - angeschaut 59 Mal)Alle Bilder Copyright Tobias Bauer
Vielleicht haben dieses Verhalten noch andere bei ihren gehaltenen Wolfspinnen beobachtet. Wir könnten das ja mal sammeln.
Tobias
p.s. ich weiß im Wiki fehlt diese Art noch, ich will sie aber noch genital bestätigen